Für mein zweites Ölbild wähle ich eine Fotovorlage in Pastelltönen aus meiner Sammlung. Sehr feine Tonabstufungen vor allem bei den Hautpartien ermöglichen mir, die Mischtechnik zu üben. Darüber hinaus sind die Haare eine interessante Herausforderung für mich. Mal sehen, ob es mir gelingt, diese realistisch wiederzugeben, ohne dass ich mich im Detail jeder einzelnen Strähne verliere? Was die Stimmung des Motivs jedoch am meisten prägt, sind die ausdrucksstarken Augen der Frau. Diesen Blick und damit die Gesamtstimmung des Bildes mit dem Pinsel wiederzugeben, dürfte bei diesem Porträt die eigentliche Herausforderung sein.
Format: 50/50 cm, Öl auf Leinwand
03.02.2024: Ich nutze auch bei diesem Bild die Kenntnisse, die ich im Kurs von Torsten Wolber gelernt habe und beginne das Bild mit einer Grundierung in einem mittleren Grauton. Darüber grenze ich mit breitem Pinsel und flüssiger Farbe die wichtigsten Bildbereiche wie den Hintergrund, die dunklen Haare, die Hautpartie sowie den Ansatz des Kleides ganz grob ab.
04./05.02.2024: Jetzt folgt ein Arbeitsgang mit dem Spachtel und Ölfarbe in pastoser Konsistenz. Ich beginne mit den dunkelsten Tönen der Haare und lege mit zügigem Spachtelstrich die dunkelsten Bereiche der Frisur fest. In der gleichen Technik setze ich nachher auch hellere Farbflächen in den übrigen Bildbereichen. An gewissen Stellen des Bildes werde ich vielleicht gar nicht mehr viel verändern - aber im Moment lässt sich dies noch nicht beurteilen.
09. bis 15.02.2024: Der Rest ist nun noch Feinarbeit mit dem Pinsel. Ich bemühe mich sehr, dass ich Fehler nur dort korrigiere und Details nur dort weiter ausarbeite, wo mir dies für den Gesamteindruck des Bildes erforderlich scheint. Ich möchte unbedingt die Spontanität der Spachtelstriche möglichst erhalten.
Am meisten Zeit kostet mich die Ausarbeitung des Gesichts und dort sind auch immer wieder neue Überarbeitungen notwendig bis der Blick der Figur wirklich sitzt.
Für einmal ist bei diesem Bild ganz zum Schluss nicht ein Glanzlicht in den Augen zu setzen, was bei vielen Porträts die abgebildete Person erst richtig zum Leben erweckt: Bei diesem Motiv ist die Nasenspitze der hellste Punkt im Bild. Aber auch auf der Nasenspitze hat der helle Punkt eine unglaubliche Wirkung, finde ich.
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