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Twylight II

  • Autorenbild: Stefan Eisenhut
    Stefan Eisenhut
  • vor 2 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag

Meiner Bewunderung für die Werke des jungen Japanischen Künstlers Keita Morimoto habe ich bereits einen früheren Blog-Beitrag gewidmet. In den vergangenen Jahren habe ich viel über ihn und seine künstlerische Entwicklung gelesen und seine Werke im Internet und auf Abbildungen so gut es ging studiert. Bei unserer letzten Reise nach Dänemark im Oktober ergab sich nun die Möglichkeit, seine Werke endlich auch in der Realität zu sehen. In den Kunsthal n in Kopenhagen stellt Keita Morimoto noch bis im Januar 2026 eine Auswahl aktueller Werke aus. Diese Ausstellung liess ich mir natürlich nicht entgehen...



Von dieser Ausstellung habe ich unglaublich viele Eindrücke und neue Impulse mit nach Hause genommen, die ich seither versuche, in meine eigene Arbeit einfliessen zu lassen:


  • In Realität und in wahrer Grösse sind die Bilder von Keita Morimoto noch viel eindrücklicher als auf all den Abbildungen, die ich bisher gesehen habe. Aus Distanz betrachtet, scheinen die Bilder fast fotografisch. Wenn man näher hingeht, sieht man jedoch, dass jedes Bild aus einem Mosaik einzelner erstaunlich breiter Pinselstriche besteht. Der Farbton und die Helligkeit jedes Pinselstrichs sind jedoch sehr präzise gesetzt.

  • Aus der Nähe war es mir möglich auch den Bildaufbau zu studieren und dies brachte mir weitere wertvolle Erkenntnisse. Morimoto grundiert die Leinwand oft in einer Kontrastfarbe. Beim Bild mit der Telefonkabine z.B. hat er die Leinwand in einem leuchtenden Pinkton grundiert. Zwischen den einzelenen Pinselstrichen lässt er die Hintergrundfarbe immer noch etwas durchscheinen.

  • Morimoto inszeniert seine Motive gekonnt in umwerfend schönen Farben (ich habe noch nie ein so schönes Smaragdgrün gesehen!) und in ganz gezielten Lichtverhältnissen. Ich habe gelesen, dass er sich intensiv mit der Europäischen Malerei des Barock auseinandergesetzt hat, um das Spiel mit dem Licht zu erlernen.

  • Was mich immer wieder besonders fasziniert ist, wie Morimoto die Grenzbereiche zwischen Licht und Dunkel darstellt (z.B. bei den Lichtern des Autos auf Abb. 4/ 5). Diese Übergänge bringen die hellen Partien seiner Bilder erst richtig zum Leuchten.

  • Auf fast allen von Morimotos Bildern gibt es Bereiche, die er jedoch in einer ganz anderen Technik malt: Farbverläufe, die so perfekt und fast stufenlos von einem Farbton in einen anderen wechseln, habe ich so noch nie gesehen. Morimoto setzt solche Farbverläufe sehr gezielt und effektiv z.B. beim Himmel ein oder auch für Hautpartien von Figuren (Abb. 7/8/15 oben). Bisher war es nie ein Ziel von mir, Farbübergänge so perfekt und stufenlos malen zu können. Ich möchte mir jedoch diese Fähigkeit auch aneignen, um dieses Stilmittel bei Bedarf gezielt an gewissen Stellen einsetzen zu können.


Spontan spürte ich nach dem Besuch dieser Ausstellung die Lust, mich vom Thema Porträt zu verabschieden, welches mich über zehn Jahre beschäftigt hat. In nächster Zeit möchte ich mich mit dem Thema 'Licht' auseinandersetzen. Seither arbeite ich nach wie vor an der Verfeinerung meiner Ölmaltechnik, jetzt aber mit einem neuen Fokus auf die Darstellung von Licht.


Inspiriert durch einige kleinformatige Bilder von Keita Morimoto in der Ausstellung in Kopenhagen, arbeite ich aktuell an einer Serie kleinformatiger Bilder mit einem simplen Motiv: Eine Horizontlinie im Dämmerlicht in unterschiedlichen Farbschattierungen. Es geht mir vor allem darum, meine Fertigkeit im Malen von Farbverläufen zu verbessern.


Aus dieser Serie ist dieses kleine Bild im Format 20/20 cm in Ölfarbe entstanden.


ree

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