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AutorenbildStefan Eisenhut

Gezeichnet...

25.05.2019: Die ausserordentliche Fotovorlage für dieses Bild ist vom Italienischen Fotografen Paolo Pellegrin. Für mich vereint sich in diesem Gesicht das ganze Leid dieser Welt. Ich habe lange gewartet, bis ich mich an diese Vorlage gewagt habe. Ihr gerecht zu werden dürfte nicht einfach sein, aber ich versuche es dennoch.

Das Bild setze ich im Format 70/70 cm auf roher Leinwand um. Technisch setze ich auf dieselben Mittel, welche ich auch bei meinen letzten Bildern eingesetzt habe: Schwarzer Untergrund aus Gesso, erste Schicht mit breitem Pinsel auf nassem Untergrund, Farbe angereichert mit reichlich Holzasche. Nachher arbeite ich schrittweise mit etwas feinerem Pinsel die Details der Figur aus. Farblich halte ich das Bild mit Obergine-, Violett- und Lila-Tönen, sowie mit Hellblau für die lichten Stellen eher kalt. Den einzigen warmen Kontrast setze ich mit Orange- und Rottönen bei den Augen.

10.06.2019: Eigentlich hätte ich Lust, heute ein neues Bild anzufangen, aber schliesslich entschiede ich mich, an meinem angefangenen Bild weiterzuarbeiten. Morgen ist ja das verlängerte Pfingstwochenende schon wieder vorbei und es ist wieder Büroarbeit angesagt.


Ich arbeite heute ausschliesslich an den Details und versuche, die Farben noch differenzierter hinzukriegen. Die Hände sind noch platt und auch die Augen bedürfen noch einiger zusätzlicher Farbnuancen in Orange um die Dramatik des Blickes zu verstärken. Sie sind ohnehin der magische Anziehungspunkt beim Betrachten dieses Bildes. In den warmen Rot-Orange-Tönenen kontrastieren zum hellen Blau und Lila der glänzenden dunklen Haut. Bis am Abend habe ich es beinahe geschafft und es fehlt nicht mehr viel bis zum Abschluss: Die Fingerkuppen und Nägel der linken Hand sowie die Handinnenseite der rechten Hand bedürfen noch kleinerer Korrekturen. Aber dazu reicht es heute nicht mehr...

14.06.2019: Heute habe ich die vermeintlichen Kleinigkeiten noch überarbeitet. Momentan bin ich etwas verunsichert, ob ich nicht schon wieder zu viel herumgebastelt habe. Gestern fand ich das Bild insgesamt noch stimmiger. Aber jetzt lasse ich es vorerst mal dabei. Wie immer brauche ich zunächst etwas zeitliche Distanz, um endgültig beurteilen zu können, ob mich die Arbeit überzeugt...


19.06.2019: Eigentlich widerspricht dieses Bild meinen längerfristigen Zielen, mehr zu abstrahieren. Aus einiger Distanz betrachtet, ist dieses Bild schon fast fotografisch aber das wird mich nicht davon abhalten, weiter meine Ziele zu verfolgen. Umso mehr versuche ich beim nächsten Bild, welches schon in Arbeit ist, vermehrt neue Wege einzuschlagen, technisch Neues zu wagen und mich von der Vorlage zu lösen.

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