Letzthin bin ich über Instagram auf den jungen Japanischen Künstler Keita Morimoto gestossen und seine Werke beschäftigen mich seither intensiv. Er malt einerseits Portraits aber auch urbane Szenen meist mit jungen Menschen. Was ich an seinen Bildern so faszinierend finde, ist die Atmosphäre, die er mit oft alltäglichen Motiven schafft, welche er meist in dämmriger oder nächtlicher Umgebung sorgfältig inszeniert. Vor allem erreicht er jedoch diese einmaligen Stimmungen über die Farbgebung mit bunten, klaren Farben und starken kalt/warm Kontrasten. Oft verwendet er in einem Bild eine reduzierte Farbpalette. Morimoto thematisiert in seinen Werken immer wieder die Anonymität in unserer Gesellschaft, ein Thema, das gerade in unserer von Covid und Lockdown geprägten Zeit fast alle von uns irgendwie beschäftigt.
Mit der Stimmung seiner Bilder kommt er meinen eigenen Idealen und langfristigen Zielen sehr nahe. Ich werde deshalb versuchen, einige seiner gestalterischen Mittel in meinen nächsten Arbeiten auch einzusetzen:
Schönheit des Alltäglichen: So reizvoll und schön kann die beleuchtete Front eines Automaten sein, das Schaufenster eines Coiffeursalons, Lichtreklamen, die den Nachthimmel farbig beleuchten! Morimoto sieht die Schönheit im Alltäglichen und versteht es meisterlich, diese Schönheit auf seinen Bildern einzufangen. Da tut sich für mich gerade eine ganze Welt von neuen Motiven auf.
Dunkelheit und Licht: Bisher habe ich mich in meinen Bildern kaum mit Dämmerung, Nacht und Dunkelheit auseinandergesetzt. Morimotos Bilder zeigen, dass dies ein spannendes und unerschöpfliches Thema ist, vor allem, wenn man noch die Inszenierung von Licht in der Dunkelheit hinzunimmt.
Reduzierte Farbpalette: Nach dem Landschaftsbild 'Oute', in dem ich mit der vollen Farbpalette gearbeitet habe, werde ich mich farblich wieder einschränken.
Klare Farben: Ich werde keine Erdtöne einsetzen und auch versuchen, mit möglichst reinen Farben zu arbeiten. Zur Aufhellung werde ich anstatt dem dezenten Muschelweiss auf reines Titanweiss setzen, um maximale Kontraste erreichen zu können.
Spannende Beleuchtung: Bei Porträts ist in Morimotos Werken oft nicht das Gesicht am hellsten ausgeleuchtet, sondern vielfach eine vermeintlich nebensächliche Stelle der Figur. Ich finde, dass dieser Aspekt seinen Porträts eine starke Spannung verleiht.
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