Bei meinen Portraits gehe ich meist von einer s/w Fotovorlage aus. Diese beeinflusst mich nicht bei der Farbwahl. Farblich beschränke ich mich bei meinen Arbeiten lediglich auf die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Zusammen mit Weiss lässt sich daraus fast jeder beliebige Farbton mischen. Schwarz kommt in meinem Bildern nicht vor, obschon sich aus meinen drei Grundtönen auch sehr dunkle Rot-, Blau- oder auch Grüntöne mischen lassen.
In letzter Zeit setze ich neben dem Pinsel in meinen Bildern vermehrt auch andere Malwerkzeuge wie Spachtel, Roller und Farbspray ein oder male mit der blossen Hand. Ich versuche dadurch meinen Bildern mehr Spontanität, Tiefe und Intensität zu geben. Habe ich bis vor Kurzem eine Farbschicht vor dem nächsten Arbeitsgang abtrocknen lassen, so bin ich heute risikofreudiger, arbeite direkt auf der noch feuchten Schicht weiter oder mische die Farbe direkt auf der Leinwand. Langsam versuche ich zurück zu finden zu einem spielerischen und spontanen Umgang mit Farbmitteln und Werkzeugen.
Schrittweise nähere ich mich so meinem Motiv an, von den grossen Flächen zu den wichtigen Details, meist abwechselnd mit hellen/dunklen oder warmen/kalten Farbtönen. Dabei versuche ich, mich nicht im Detail zu verlieren und dem Auge des Betrachters noch Raum für eigene Interpretation zu lassen. Momentan orientiere ich mich noch stark an der Vorlage. Mein grosse Ziel ist jedoch, mich immer mehr von der Vorlage zu lösen und die Vorlage nur noch als Impuls zu nutzen und generell noch mehr zu abstrahieren.
Eine heikle Phase ist für mich meist, den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss zu finden. Oft bin ich nicht vollends zufrieden mit dem Ergebnis, aber durch zu langes Ausbessern von Fehlern habe ich
schon mehrmals den Gesamteindruck eines Bildes völlig zerstört. Christos Tsimaris sagt, für ihn sei ein Bild nie definitiv abgeschlossen. Irgendwann höre er einfach auf, daran zu arbeiten aber er schliesse auch nie aus, dass er irgendwann wieder daran weiter arbeite. Das habe ich auch zum Ziel
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