Meine Keilrahmen baue und bespanne ich selbst. Dies erlaubt mir je nach Motiv und Farbkonzept spontan zu entscheiden, was für ein Untergrund sich am besten eignet. Habe ich anfänglich die Keilrahmen ausschliesslich mit weiss vorgrundierter, glatter Leine bespannt, so setze ich seit einiger Zeit fast ausschliesslich auf rohes Gewebe. Dadurch kann ich frei entscheiden, ob ich auf weissem, schwarzem oder farbigem Untergrund mein Bild aufbaue, ob ich den Untergrund deckend und mehrschichtig auftrage oder ob ich die Gewebefarbe und -struktur noch sichtbar behalten will und so als weiteres Gestaltungs-element nutzen kann.
In letzter Zeit verwende ich vor allem rohes, dicht gewebtes Leinengewebe mit einer rauhen Oberflächenstruktur und für grossformatige Bilder ab einem Quadratmeter habe ich in letzter Zeit begonnen, Jute einzusetzen. Jute ist einiges gröber und etwas loser gewebt als die Leine, die ich verwende. Anfänglich hatte ich einige Mühe die passende Maltechnik und die entsprechenden Werkzeuge für diesen Untergrund zu finden. Inzwischen habe ich aber einige Erfahrungen gesammelt und erste Ergebnisse gemalt, die mich technisch überzeugen. Fakt ist jedoch, rohe Jute saugt sehr stark und entsprechend braucht es mehr Farbe als auf einem Leinenuntergrund. Deshalb eignet sich z.B. der Spachtel als Malwerkzeug sehr gut.
Und übrigens, falls mir ein Bild nicht gefällt (was öfter vorkommt), ist es ein Einfaches, die Leinwand abzuziehen und den Keilrahmen für einen neuen Versuch neu zu bespannen. In letzter Zeit habe ich auch begonnen, Bilder die mir nicht gefallen, zu übermalen. Dies kann einem Bild eine zusätzliche Tiefe geben, denn meist bleiben die unterliegenden Schichten bei meinen Bildern teilweise noch sichtbar. Schon die Vorstellung, dass unter einem Bild noch ein weiteres, mitunter ganz anderes Bild liegt, finde ich noch spannend. Beispielsweise liegen unter dem Portrait von Blanco White noch die Überreste einer gescheiterten Revolution mit einem begonnenen Portrait von Ernesto 'Che' Guevara...
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