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Red-Yellow-Blue


Seit ich vor zwei Jahren wieder intensiv zu malen begann, beschränke ich mich bei meiner Arbeit auf die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Dazu verwende ich nur noch Weiss zum Aufhellen der Farbtöne. Diese Einschränkung war eigentlich kein bewusster Entscheid sondern hat sich vielmehr schrittweise ergeben. Erstens musste ich, weil ich so lange nicht mehr gemalt hatte, meine Malausrüstung grösstenteils von Grund auf neu beschaffen. Von früher habe ich gewusst, dass mir das Mischen von Farben keine Mühe bereitet und deshalb habe ich aus Kostengründen erst mal die Grundfarben angeschafft. Schnell merkte ich, dass sich daraus farblich sehr stimmige Bilder schaffen liessen, die durch die Abwesenheit von Schwarz farblich weniger hart waren - das gefiel mir.


Weiter bin ich eher chaotisch veranlagt. Auch wenn ich meine Farben auf einer grossen Metallplatte mische, konnte ich mir nicht vorstellen, wie ich das mit zig verschiedenen Farben einigermassen geordnet hinkriege. Mit drei Farben ist das sehr einfach: Ich drücke je eine Portion Rot, Gelb und Blau sowie eine Portion Weiss auf meine Palette und dann kann es losgehen. Mit der Zeit füllt sich dann meine Palette mit kleineren und grösseren Flecken der unterschiedlichsten Farben, die ich mir jeweils aus den drei Grundbarben und weiss zusammengemischt habe.


Seitdem ich meine Werkzeuge und Malmittel wieder spontaner und spielerischer einsetze, verwende ich ab und zu neben Pinsel, Farbroller und der blossen Hand auch Farbsprays, um besondere Akzente zu setzen. Diese setze ich jedoch bisher sehr sparsam ein und ich habe in meinem Vorrat nur einige wenige Farben wie Preussischblau, Pink, Zitronengelb, ein dunkles Braunrot sowie ein ganz helles Blau.


Ich habe im letzten Jahr auch versucht, meine Bilder farblich im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtiger zu machen. Ich verwende breitere Pinsel bis ca 150 mm, arbeite teils auf nassem, teils auf trockenem Untergrund, teils lasierend und teilweise mit Farbe in dickflüssiger und deckender Konsistenz. Speziell bei lasierenden Schichten mische ich der Farbe oft auch Holzasche bei um beim Fliessen eine lebendige Farbstruktur zu erreichen.


Den Malgrund habe ich in den letzten Monaten auch ziemlich verändert. Anfänglich habe ich auf weiss grundierter glatter Leinwand gemalt. Inzwischen habe ich die Leinwand auch schon in diversen Farben grundiert. Die letzten Bilder jedoch habe ich alle auf rohe Leine gemalt, die ich zuvor mit schwarzem Gesso grundiert habe. Die unregelmässige Struktur der rohen Leine fördert eine lebendige Farbstruktur der darüberliegenden Farbschichten und Schwarz als Untergrund finde ich sehr schön, um daraus schrittweise und in mehreren Schichten die eigentliche Bildfarbe aufzubauen.


Technisch möchte ich auch weiterhin noch einiges ausprobieren. Momentan male ich ausschliesslich mit Acrylfarbe. Oft ist es ein Vorteil, dass diese sehr schnell trocknet. Mitunter könnte es aber auch interessant sein, direkt auf einer noch nassen Schicht weiter zu malen. Dafür würde sich Ölfarbe bedeutend besser eignen, weil sie viel langsamer abtrocknet. Darüber hinaus bildet die Acrylfarbe, wenn sie trocken ist eine matte Oberfläche. Von früher her kenne ich jedoch auch den edlen, seidenen Glanz der Oberfläche eines Ölbildes - das gefällt mir schon auch sehr gut.


Was ich bisher auch noch nicht ausprobiert habe ist, nebst Farbe, die ich mit dem Pinsel auftrage, z.B. noch Ölkreide oder ähnliches im selben Bild einzusetzen. Damit liesse sich ein Bild sicher noch vielschichtiger und lebendiger gestalten....

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